Nachhaltigere Ernährung ganz einfach. In diesem Artikel zeige ich dir 8 wirklich einfache Dinge, die du in deinen Alltag übernehmen kannst, wenn du dich gerne etwas nachhaltiger ernähren möchtest. Wie immer bei we-effect gilt: Alles kann, nichts muss. Pick dir einfach die Tipps heraus, die dir sinnvoll und gut umsetzbar erscheinen. Mit jeder kleinen Änderung in deinem Alltag haben wir alles schon etwas gewonnen!
1. Iss weniger Fleisch
Wenn es dir nicht schwer fällt, weniger Fleisch zu essen, oder du eh nicht so gerne Fleisch isst, dann ernährst du dich schon nachhaltiger ,als du vielleicht denkst. Aber auch die Fleischliebhaber können hier problemlos mitwirken. Man muss ja nicht gleich zu 100% auf Fleisch verzichten.
Es ist schon ein riesiger Fortschritt, wenn wir alle etwas weniger Fleisch zu uns nehmen. Je weniger desto besser. Man kann ganz leicht damit beginnen, in dem man fleisch-freie Tage einführt. Nimm dir an 1 -2 Tagen in der Woche vor, komplett auf Fleisch zu verzichten. Was macht das mit dir? War trotzdem ein guter Tag, oder? ;-).
Warum ist das Fleischessen nicht gut für unsere Umwelt?
Die Herstellung tierischer Produkte insgesamt verbraucht sehr viel Energie und Ressourcen, wie Wasser. Dabei werden auch Unmengen von Treibhausgasen in unsere Atmosphäre ausgestoßen. Man geht davon aus, dass 30% der klimaschädlichen Treibhausgase durch die Tierwirtschaft, vor allem die Haltung von Rindern, verursacht werden. Fest steht – und da sind sich Wissenschaftler einig – dass unser Fleischkonsum einen großen Einfluss auf die Gesundheit unseres Planeten hat.
Was sind die Hauptgründe für den erhöhten Ausstoß der Treibhausgase in der Rinderhaltung?
- Rinder pupsen und rülpsen Methan. Methan ist ein Treibhausgas, welches noch deutlich schädlicher ist, als CO2.
- Für das Futter der Rinder wird Regenwald abgeholzt um Anbau- oder Weidefläche zu schaffen. Der Regenwald ist jedoch essentiell wichtig für den Schutz unseres Klimas, weil er Treibhausgas speichert und es so nicht in die Atmosphäre abgegeben wird.
Du und ich, wir können den Ausstoß dieser klimaschädlichen Treibhausgase verhindern, in dem wir weniger Fleisch konsumieren. Vor allem Rindfleisch sollten wir meiden. Schweinefleisch und Hühnerfleisch haben schon einen besseren ökologischen Fußabdruck, als Rindfleisch. Je weniger Rind und Fleisch, desto besser :-).
Hier erfährst du mehr zum Thema „Was ist Klimawandel„.
2. Verschwende keine Lebensmittel
Tatsächlich werden schätzungsweise 30% der produzierten Lebensmittel einfach weggeschmissen. Das bedeutet, dass für 30% der produzierten Lebensmittel völlig umsonst Energie und Wasser verbraucht worden sind. Auch Verpackung wurde dafür völlig unnütz produziert und verarbeitet. Außerdem wurde umsonst gedüngt und natürlich wurden Treibhausgase verursacht, die wir völlig sinnlos in die Atomsphäre ausstoßen.
Dazu kommt, dass ca. 800 Millionen Menschen auf der Welt hungern, während wir Lebensmittel verschwenden.
Wie verschwende ich möglichst keine Lebensmittel?
- Ordne deinen Kühlschrank neu. Sortiere deine Lebensmittel so, dass du sie alle gut im Blick hast und die keins entgeht. Sorge dafür, dass die Lebensmittel, die bald ablaufen und schnell verderblich sind, immer am gleichen Ort im Kühlschrank zu finden sind. So passiert es immer seltener, dass mal etwas abläuft und du es deswegen nicht mehr essen kannst.
- Schmeiße Lebensmittel nicht sofort weg, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. In den meisten Fällen kannst du diese noch bedenkenlos genießen. Google einfach kurz, wie lange man ein bestimmtes Lebensmittel noch essen kann, wenn es abgelaufen ist. Meist riecht oder sieht man es ja auch. Manche Lebensmittel, wie Nudeln, Reis, Honig, Zucker, Salz und Konserven verderben so gut wie nie. Unangebrochen verdienen sie kaum ein Mindesthaltbarkeitsdatum.
- Nutze foodsharing.de um deine Lebensmittel zu teilen, wenn du sie nicht aufbrauchst. Du kannst dafür einfach angeben, welche Lebensmittel du teilen möchtest und diese werden dann bei dir abgeholt. Wenn du einen sogenannten „Fairteiler“ in deiner Nähe hast, kannst du dort Lebensmittel einfach hinein legen und andere können sie sich kostenlos heraus nehmen.
- Kaufe nur so viel ein, wie du wirklich brauchst und verbrauche das, was du einkaufst!
3. Saisonal und regional Obst und Gemüse kaufen
Saisonales Obst und Gemüse hat nur Vorteile. Es ist gesünder, es schmeckt besser, es ist umweltfreundlicher und oft ist es auch günstiger. Saisonales Ost und Gemüse erfordert weniger Energie und Ressourcen in der Herstellung. Man verzichtet auf das Bewirtschaften von Gewächshäusern und auch beim Transport wird Energie eingespart und der unnötige Ausstoß von Treibhausgasen verhindert. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann lies doch gerne meinen Artikel „Saisonal einkaufen„.
4. Iss Fisch und Meeresfrüchte nicht öfter als 1-2 Mal in der Woche
Fisch ist sehr gesund und den meisten schmeckt er auch ganz gut ;-). Leider haben wir es in den letzten Jahrzehnten übertrieben mit der Fischerei und so lautet das traurige Fazit: ca. 33% der Fischbestände sind überfischt. Im Mittelmeer sind es sogar ca. 60%. Überfischt bedeutet, dass wir so viel Fische gefangen haben, dass die Natur keine Chance hat, dass auf natürlichem Wege aufzuholen.
Die Überfischung hat weitreichende Konsequenzen. Ein Beispiel: In Kanada (Neufundland) brach 1992 die Kabeljau-Fischerei zusammen. 40.000 Arbeitsplätze gingen so verloren. Natürlich führt Überfischung auch dazu, dass langfristig immer weniger Fisch auf unseren Tellern landet.
Die gute Nachricht: Auch hier haben wir direkt Einfluss auf die Gesundung der Fischbestände. Lasst uns einfach darauf achten, dass wir Fisch- und Meeresfrüchte nur ein bis maximal 2 Mal die Woche essen. Wenn wir Fisch kaufen, sollten wir darauf achten, dass es sich um Fisch aus nachhaltiger Fischerei handelt. Das MSC Siegel dient hier als Orientierung.
Wieso ist Fisch mit MSC Siegel nachhaltiger?
Der Marine Stewardship Council setzt sich dafür ein, dass die Ozeane sich erholen können. Fischbestände sollen erhalten werden, Fisch als Nahrungsquelle auch für zukünftige Generationen und Arbeitsplätze für die in der Fischerei beschäftigten Arbeiter sichergestellt werden. MSC garantiert, dass mit dem Kauf der MSC zertifizierten Produkte folgende Kriterien an die Fischerei erfüllt sind:
- der Fisch wurde nachhaltig gefischt und das Fischerei-Unternehmen hat ein intaktes Ökosystem hinterlassen
- der Fisch ist durch Verarbeiter und Handelsunternehmen in der gesamten globalen Lieferkette identifizierbar und kann so nicht mit konventionell gefangenen Fischen vermischt werden
5. Vermeide beim Einkauf Plastik so gut du kannst
Wenn du einkaufen gehst hast du oft die Wahl zwischen dem in Plastik eingeschweißten Produkt und dem losen Produkt. Entscheide dich einfach bewusst für die unverpackte Variante. Nimm dir Obst und Gemüsenetze mit, um nicht auf die Plastiktüten im Supermarkt zurück greifen zu müssen. Oft kann man das Obst und Gemüse auch einfach lose in den Einkaufswagen packen.
Am besten hast du immer deinen eigenen Einkaufsbeutel mit, damit du keinen musst vor Ort. Auch wer sich für die Seife am Stück und nicht für die Flüssigseife entscheidet, spart schon ordentlich Plastik ein. Wie die Seife und Flüssigseife in puncto Hygiene, Umwelt und Hautverträglichkeit abschneidet, erfährst du auch bei uns :-).
6. Trink Leitungswasser
Unser Leitungswasser ist einfach einsame spitze. Es ist super günstig und gesund noch dazu. Entgegen vieler Vorurteile steht das Leitungswasser dem eingekauften Mineralwasser in nichts nach. Ganz im Gegenteil.
Mittlerweile gibt es mehrere Tests – unter anderem durch die Stiftung Warentest, die belegen, dass das Leitungswasser sogar besser ist, als Mineralwasser.
Dazu sparst du dir das lästige Schleppen und den Plastikmüll. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, schau gerne mal auf meiner Seite: 10 einfache Tipps für Nachhaltigkeit im Alltag.
7. Fertigprodukte: Nur gaaaaaanz selten
Fertigprodukte haben wirklich nur wenig Gutes an sich. Klar, irgendwie ist unsere Generation damit groß geworden und deswegen schmecken sie uns manchmal auch immer noch sehr gut ;-). Und natürlich ist es oft einfach nur praktisch. Fest steht aber: Wenn wir den Konsum von Fertigprodukten auf ein Minimum reduzieren, helfen wir der Umwelt und unserer Gesundheit.
Fertigprodukte verursachen oft viel Plastikmüll, da sie aufwendig und oft unsinnig verpackt sind. Dazu kommt, dass Fertigprodukte wirklich so gut wie gar keine guten Inhaltsstoffe haben. Was genau drin ist, verstehen sowieso nur die wenigsten :-). Hier mal die Kontras:
- Inhaltsstoffe, von denen wir nichts haben: Aromen, Stabilisatoren, Emulgatoren, Säuerungsmittel, Geschmacksverstärker
- oft werden die billigsten Rohstoffe verwendet
- Fertigprodukte enthalten meist zu viel Fett, Zucker und Salz
Bis auf den nostalgischen Geschmack aus unserer Jugend spricht also eigentlich nichts für klassische Fertigprodukte. Es mag mittlerweile schon Ausnahmen geben, klar. Trotzdem gilt, frisch ist immer besser und gesünder. Und wirklich aufwendiger muss es auch nicht sein :-).
8. Kauft Fairtrade-Produkte
Das Fairtrade Logo garantiert die Herstellung von Produkten unter 100% Fairtrade-Bedingungen. Dabei werden soziale, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Wer Produkte mit dem Fairtrade Logo kauft, kann davon ausgehen, dass folgende Kriterien bei der Herstellung berücksichtigt worden sind:
- Kleinbauern und Arbeiter werden gestärkt
- geregelte Arbeitsbedingungen
- keine ausbeuterische Kinderarbeit
- umweltschondender Anbau
- Schutz von natürlichen Ressourcen
- Verbot gefährlicher Pestizide
- Mindest-Fairtrade-Preis und Fairtrade-Prämie an Produzenten gezahlt
Ja, die Fairtrade Produkte kosten mehr als herkömmliche Produkte. Nicht jeder kann es sich leisten, ausschließlich Fairtrade zu kaufen. Aber auch wenn du nur immer mal wieder bewusst zu Fairtrade-Produkten greifst, tust du etwas Gutes :-).
Mit diesen 8 Tipps für eine nachhaltigere Ernährung in deinem Alltag kannst du super einfach einen Beitrag zum we effect leisten. Zusammen wollen wir unsere Umwelt schonen und dafür sorgen, dass es unserem Planeten und uns noch lange so gut geht, wie wir es gewohnt sind. Mach mit :-).